Die grundlegenden Pflichten des Ausbildenden im Überblick

Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) definiert klar die Verantwortlichkeiten der Ausbildenden. Diese gesetzlichen Vorgaben bilden das Fundament für eine qualitativ hochwertige Berufsausbildung in Deutschland und gewährleisten die Rechte der Auszubildenden.

1. Die Kernaufgabe: Vermittlung beruflicher Kompetenzen

Die zentrale Pflicht eines jeden Ausbildenden ist die systematische und umfassende Vermittlung der beruflichen Fähigkeiten und Kenntnisse. Diese Aufgabe steht im Mittelpunkt des Ausbildungsverhältnisses und muss nach einem strukturierten Ausbildungsplan erfolgen. Der Ausbildende trägt die Verantwortung dafür, dass alle relevanten Ausbildungsinhalte vermittelt werden.

2. Bereitstellung der Ausbildungsinfrastruktur

Eine professionelle Ausbildung erfordert die entsprechende Infrastruktur. Der Ausbildende muss sämtliche notwendigen Ausbildungsmittel, von Werkzeugen bis hin zu Lernmaterialien, kostenlos zur Verfügung stellen. Dies umfasst auch spezielle Ausrüstung für Prüfungsvorbereitungen und praktische Übungen.

3. Kontinuierliche Überwachung und Betreuung

Die Ausbildung muss aktiv begleitet und überwacht werden. Der Ausbildende ist verpflichtet, die Entwicklung des Auszubildenden zu verfolgen, regelmäßiges Feedback zu geben und bei Bedarf unterstützend einzugreifen. Dies beinhaltet auch die Kontrolle der Ausbildungsnachweise und die Dokumentation des Lernfortschritts.

4. Gewährleistung der Arbeitssicherheit

Der Arbeitsschutz hat oberste Priorität in der Ausbildung. Der Ausbildende muss alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit und Gesundheit der Auszubildenden zu gewährleisten. Dies umfasst sowohl die Bereitstellung von Schutzausrüstung als auch regelmäßige Unterweisungen in Sicherheitsvorschriften.

5. Angemessene Vergütung

Die finanzielle Absicherung der Auszubildenden ist gesetzlich verankert. Der Ausbildende muss eine angemessene Ausbildungsvergütung zahlen, die sich an den tariflichen Bestimmungen orientiert und mit fortschreitender Ausbildungsdauer steigt. Die pünktliche und korrekte Zahlung ist dabei selbstverständlich.

6. Urlaubsregelung und Erholung

Auszubildende haben Anspruch auf bezahlten Urlaub. Der Ausbildende muss sicherstellen, dass der gesetzlich vorgeschriebene Urlaubsanspruch gewährt wird und die Erholungszeiten respektiert werden. Dies trägt wesentlich zur Work-Life-Balance und zum Lernerfolg bei.

7. Freistellung für die Berufsschule

Die duale Ausbildung lebt von der Verzahnung zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung. Der Ausbildende muss den Auszubildenden für den Berufsschulbesuch freistellen und darf diese Zeit nicht als Urlaub oder unbezahlte Freizeit deklarieren. Die Berufsschulzeit gilt als Arbeitszeit und muss entsprechend vergütet werden.

Die 7 Hauptpflichten des Ausbildenden nach dem Berufsbildungsgesetz